Schlombsologie II: Der Oberschlombs

 

Die Schlombsologie – die Lehre von den Schlömbsen – ist eine vergleichsweise junge Wissenschaft. Seit etwa fünf Jahren wird die Bestimmung des Wesens der Schlömbse als abgeschlossen angesehen. Schlömbse gelten seitdem allgemein als kleine fellige Wesen, die bevorzugt in flachen, wasserreichen Gegenden wohnen. Für weitere Informationen zum allgemeinen Wesen der Schlömbse wird empfohlen, die kleine Schlombsologie I (1995) zu konsultieren. Aufgrund des fortgeschrittenen Forschungsstands ist es gegenwärtig möglich, spezifischere Studien zum Wesen einzelner Schlömbse durchzuführen. In jüngster Zeit konzentrierte sich eine auffallende hohe Anzahl von Aktivitäten der Schlömbse um den Oberschlombs, deren Sinn zunächst in hohem Maße unklar erschien. Die vorliegende Zusammenfassung der Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtungsstudien der letzten 5 Jahre konzentrieren sich daher auf den Oberschlombs.


Zunächst zum Wesen des Oberschlombses. Offensichtlich als Ausgleich für die relativ späte Geburt eigenen Nachwuchses kümmerte sich der Oberschlombs in professioneller Weise um den Nachwuchs artverwandter Wesen, die ebenfalls der Klasse der Menschen zuzurechnen sind. In dieser Funktion scheint er eine spezielle Reputation errungen zu haben, wenn den wiederholten Erzählungen der Jungschlömbse Glauben zu schenken ist. Diese berichten, desöfteren mit der Frage konfrontiert worden zu sein: „Ist der zu Hause genausooo streng?“ Daß der Oberschlombs meist nicht zur erwarteten Zeit nach Hause zu kommen pflegte – weshalb der weibliche Schlombs schließlich auf der Anschaffung eines Geräts zur Nahrungmittelerwärmung mittels Kleinstwellen bestand – zeugt jedoch eher von seinem hohen professionellen Einsatz.


Davon abgesehen räumte der Oberschlombs jedoch familiären Belangen und insbesondere seinem eigenen Nachwuchs immer absolute Priorität ein, wie langjährige Beobachtungen ergeben haben. Insbesondere angesichts von Korrekturpapierstapeln auf seinem Schreibtisch war er für Fragen und Anliegen der Jungschlömbse immer offen. Dies bewies er, indem er mitunter über mehrere Stunden geduldig angelsächsische Tempora oder arithmetische Probleme erläuterte. Auch ermöglichte er den Jungschlömbsen nicht durch unzählige Chauffeurdienste, sonderbaren Tätigkeiten nachzugehen, sondern verbrachte vor allen Dingen Wochenenden damit, dem weiblichen Jungschlombs bei bedenklichen Verrenkungen und dem männlichen Jungschlombs beim Dreschen von schweren Lederbällen zuzusehen. In der Schlombsologie gilt es als erwiesen, daß er durch diese und unzählige andere Zuwendungen in entscheidendem Maße zur erfolgreichen Aufzucht der Jungschlömbse beigetragen hat.


Nebenher verfolgte der Oberschlombs eigene kreative Neigungen, vor allen Dingen beim Ausführen von Holzarbeiten. Die Meisterleistung seiner diesbezüglichen Aktivitäten kann wohl in der Erstellung einer erhöhten Schlafstelle für den weiblichen Jungschlombs gesehen werden. Aber auch vor anderen Arbeiten vor allem Lärm machendem elektrischem Gerät schreckte der Oberschlombs nie zurück, so daß er seinen Bau seit der Erstellung vor gut 3 Jahrzehnten – bei der der Oberschlombs bereits entscheidend mitgewirkt hat – mittlerweile einer mehrfachen Generalüberholung unterworfen hat. Sein nennenswerteste Großprojekt aus jüngster Zeit ist die komplette Umgestaltung seines hausnahen Grünerholungsbereichs, bei der der Oberschlombs ganze Bodenformationen änderte. Die Erforschung der geologischen Auswirkungen dieser Maßnahmen ist derzeit noch nicht abgeschlossen, es wird jedoch davon ausgegangen, daß der Oberschlombs hier ähnliche Sensibilität wie gegenüber den Schlömbsen nahestehenden Wesen hat walten lassen. Durch entsprechende zeitliche Planung hat es der Oberschlombs beispielsweise arrangiert, daß den eierlegenden Hüpfhasen im Jahr „der großen Buddelei“ eine bis dahin nicht für möglich gehaltene Anzahl von Eierablegestellen zur Verfügung stand.


Im zurückliegenden 5jährigen Beobachtungszeitraum hat der Oberschlombs die professionelle Nachwuchspflege aufgegeben, so daß ihm mehr Zeit nicht nur für seine Kreativität zur Verfügung steht, sondern vor allem auch für Meditationen unter der selbstgefertigten Weinlaube. Seit diesem Schritt hat sich auch die Reisetätigkeit des Oberschlombses nicht nur zugenommen, sondern konzentriert sich auch auf immer fernere Weltregionen, kürzlich beispielsweise verschlug es die Schlömbse zu heiligen Stätten. Gleichzeitig liebt es der Oberschlombs jedoch weiterhin, mit seinem vierrädrigen Gefährt die Lande zu erkunden. Bei einer dieser Gelegenheiten stellte er erneut seine außergewöhnliche Sehkraft unter Beweis, als er trotz vollkommener Dunkelheit auch durch abgetöntes Glas nicht behindert die unbekannte Straße wie im Schlaf fand. Bezüglich der ungewöhnlichen Aktivität um den Oberschlombs - Räumlichkeiten wurden arrangiert, Nahrungsmittel vorbereitet und viele dem Oberschlombs nahestehende Wesen an denselben Ort zur selben Zeit beordert - sind wir zu folgendem Schluß gekommen:


 

 

 

 

Herzlichen Glückwunsch

dem Oberschlombs

zu seinem Jubiläum!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

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